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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 138

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
138 Mittlere Geschichte. Iv. Einzelne Staaten Europas. 1. Die Schweiz. § 56. Mit Deutschland waren seit Karl dem Großen viele Veränderungen vorgegangen. Schon die Namen seiner Staaten waren anders geworden. Die Herzogtümer Franken und Schwaben verschwanden: dagegen kamen Brandenburg, Pfalz, Pommeru, Mecklenburg, Holstein, Braunschweig - Lüneburg, Württemberg, und vor Allem Oesterreich auf. Auch der Umfang des deutschen Reichs war nicht mehr derselbe. Berbuudeu mit ihm wurden die slavischen Staaten Preußen, Kurland und Livland; hingegen trennten sich Dänemark, Polen, Ungarn als selbständige Reiche ab. Ungarn aber fiel 1ö26 dnrch Heirath an Oesterreich. Auch die Schweiz und Italien wnrden unabhängig. Jn Helvetien oder der Schweiz wohnten seit alten Zeiten am Vierwaldstättersee in den Orten Schwyz, Uri und Unterwalden Leute, die unter ihren eigenen Obrigkeiten, meist Klosterä'oten, lebten. In der Nähe hatten sich die Grafen von Habsburg mächtig ausgebreitet; und Albrecht I. strebte sie sich uuterthäuig zu machen. Es war die Zeit, da die Kleinen in dem zerfallenen deutschen Reich möglichst viele Freiheiten zu erwerben suchten. Die freiheitsstolzen Landlente der drei Waldstätten traten daher zu einer Eidsgenossenschaft zusammen (1291). Doch die bekannten Erzählungen vom Landvogt und vom Schützen Tell sind erst später entstanden, da der Haß gegen Oesterreich die Erinnerungen des Volks getrübt hatte. Gegen diese Waldstätten führte Albrechts Sohn, Herzog Leopold, ein Heer von 10,000 Mann mit vielen Rittern. Er drohte die Bauern mit dem Fuß zu zertreten und nahm Stricke zur Wegführuug der Vorsteher mit. Die Schweizer brachten nur 1300

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 280

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
280 Neue Geschichte. leon sein Reich auszubreiten gewußt, und um das zu verstehen, müssen wir in der Zeit zurückgehen. 10. Das Werden Deutschlands und Italiens. § 107. Die Februarrevolution 1848 erschütterte ganz Mitteleuropa; die Schweiz ausgenommen, welche nach Ueberwindung eines Sonderbunds der katholischen Kantone 1847 sich eben jetzt bequem zu einem Bundesstaat umwandelte. Die Völker erwachten weithin, die deutschen Fürsten zagten und gaben fast überall, ohne die Aufstände zu erwarten, den freisinnigen Forderungen nach. Man nannte das die Märzerrungenschaften. Es gieng aber dabei ganz pöbelhaft zu, so daß die Liberalen merkten, opponiren sei leichter als regieren, und bald rathlos wurden. In Baden wollten Viele gleich eine deutsche Republik. Dem vorzubeugen, beschloßen die Ordnungsliebenden , durch eine Nationalversammlung in Frankfurt ein deutsches Reich gründen zu laffeu. In Wien wurde am 13. März Metternich durch eilten Studentenaufstand vertrieben und ganz Oestreich verfiel einem heillosen Durcheinander; denn was die Deutschen forderten, wollten auch die Ungarn haben, und was diesen beliebte, war den Slaven nicht angenehm. Die Mailänder empörten sich am 18. März und General Radetzky mußte nach Mantua zurückweichen, weil nun der König von Sardinien herbeieilte, Italien vom Fremdenjoch zu befreien. Ganz Italien wogte durch einander und schrie: „Mord den Deutschen, konnte aber der östreichischen Armee in ihrem Festungsviereck wenig anhaben; vielmehr gelang es dieser durch den Sieg bei Custozza (Juli) die Lombardei wieder zu erobern. Nach schweren Kämpfen wurde (Aug. 49) endlich auch Venedig wieder überwältigt. In dem aufgestandenen Wien aber stellte Windischgrätz vereint mit dem Kroaten Jellachich die alte Hofregieruug her, 31. Okt., an deren Spitze nun ein neuer Kaiser Franz Joseph trat. In Preußen regierte damals der edle Friedrich

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 283

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 283 durchaus mit Sardinien vereint sein wollte; auch Florenz, Parnia, Modena, Bologna übergaben sich Bittor Erna-nnel (j. 1849 König von Sardinien). Vergeblich pro-testirte der Papst gegen die Beraubung des Kirchenstaats. Und nicht genug! Der verwegene Republikaner Garibaldi, der 1849 die Franzosen vor Rom geschlagen hatte, landete plötzlich 1860 in Sicilien, gewann die Insel, setzte nach Neapel über und wurde überall als Befreier empfangen. Damit er nicht allein Alles ausrichte, ließ Viktor Emauuel fein Heer in den Kirchenstaat einrücken, erdrückte die päpstliche Armee und besetzte Ancona. Darauf belagerte er Franz Ii., dem in Folge von Bestechung Alles abtrünnig wurde, in feiner letzten übrigen Festung Gaeta. Als diese siel, Febr. 1861, wurde das erste italienische Parlament nach Turin berufen, das 20. März Viktor Emannel zum König von Italien ausrief, aber auch dem Franzosenkaiser zum Dank für feine Hilfe Savoyen und Nizza abtrat. Umsonst protestirte dagegen Garibaldi, umsonst auch der Papst, der also trotz Napoleons Schutz kaum ein Viertheil des Kirchenstaats behielt. Selbst dieses letzte Viertel wollte ihm Garibaldi mit feinen Freischaaren abnehmen. Unter dem Ruf: Rom oder Tod! landeten sie im Süden der Halbinsel. Da aber verlegte ihm ans Napoleons Geheiß das italienische Heer den Weg, bei Aspromonte (Aug. 62) wurde er umzingelt, verwundet und gefangen. So blieb der Papst noch 8 Jahre läuger Herr in Rom, und Viktor Emanuel mußte sich vorerst mit Florenz, als der Hauptstadt seines neuen Reiches begnügen. Mit dem I. 1859 wachte nun auch in Deutschland wieder das Nationalitätsstreben auf; man schämte sich halb, daß Italienern so leicht glückte, was soliden Deutschen mißglückt war. Auch die Polen sieugen an, zu rumoren. Alexander Ii., der 1861 gewagt hatte, 20 Mill. Leibeigene in Rußland für frei zu erklären, und auch sonst zu Reformen geneigt war, behandelte sie erst milde; als aber der Ausstand 1863 ausbrach, nicht durch

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 285

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 285 nach einer Neugestaltung der deutschen Verbältnisse nicht mehr länger vertagen ließ. Nun starb Plötzlich (Not). 63) Friedrich Vii. von Dänemark; ihm folgte Christian Ix., ein ferner Anverwandter, dessen Recht auf Schleswig-Holstein zweifelhaft, jedenfalls vom deutschen Bunde nicht anerkannt war. Letzterer ließ Holstein vom Bundesheer besetzen; Preußen und Oestreich aber verlangten von Dänemark, daß es die Einverleibung Schleswigs zurücknehme, und erklärten auf dessen Weigerung (Jan. 64) den Krieg, der im Oktober mit Abtretung der Herzogtümer an die beiden Vorstaaten Deutschlands endigte. Bismarck hatte sich der Einmischung der fremden Staaten glücklich zu erwehren gewußt, so scheel sie auch zu diesem Auftreten deutscher Heere sahen. Nun fragte sichs aber, wie die Beute theilen. Bismarck fürchtete einen Krieg mit Oestreich so wenig, daß er ihn vielmehr wünschte. Daher schloß er einen Bund mit dem neuen Italien, dem er zu Venetien zu helfen bereit war. Italien hatte zwar 1865 Florenz zu feiner neuen Hauptstadt gemacht, aber ohne darum das Schielen nach Rom aufzugeben; über diesem hielt jedoch Napoleon seine Hand so fest, daß Viktor Emannel froh war, es einmal mit einem andern Bundesgenossen zu versuchen. Im Juni 66 rückten preußische Truppen in Holstein ein, worauf die östreichische Besatzung zurückwich, der Bundestag in Frankfurt aber das Bundesheer zusammenberief. Dieß erklärte Preußen für Bundesbruch, und begann den deutschen Krieg, indem es rasch Sachsen, Hessen und Hannover besetzte. Das Hauptheer aber an 280000 Mann stark, brach getheilt in Böhmen ein, wo ebensoviel Oestreichs unter Benedek sich zwar tapfer wehrten, aber vor dem Zündnadelgewehr und der besseren Führung ihres Gegners überall zurückweichen mußten. Moltke, der den Feldzug leitete, verfolgte den Plan: getrennt marschiren, vereint schlagen. _ Auf den Gefilden von Königgrätz und Sa-dowa trafen Wilhelms Heersäulen richtig zusammen und errangen am 3. Juli einen vollständigen Sieg. Der Kaiser

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 286

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
286 Neue Geschichte. erschrack sosehr, daß er alsbald Venetien an — Napoleon abtrat, und dessen Vermittlung nachsuchte. Die Italiener aber waren am 24. Juni vorn Erzherzog Albrecht bei Cnstozza geschlagen worden, und leisteten auch später nicht viel; ihre Flotte unterlag 20. Juli bei Lissa der schwächeren östreichischen; doch blieben sie dem norddeutschen Bundesgenossen treu und wurden dafür durch den Besitz Venetiens belohnt. Die Süddeutschen endlich, welche zu Oestreich gehalten hatten, unterlagen ohne Mühe, weil zersplittert, einem nur halb so großen Preußenheere. Oestreich verzichtete im Frieden von Prag (23. Aug.) auf jede fernere Verbindung mit Deutschland. Seither suchte es sich durch einen überaus nachgiebigen Ausgleich mit Ungarn zu erneuern. Die Süddeutschen aber mußten mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündniß eingehen. Hannover , Kur Hessen, Nassau und Frankfurt wurden sammt Schleswig-Holstein von Preußen einverleibt, das dann mit den übrigen Staaten bis zum Main einen norddeutschen Bundesstaat vereinbarte. Im Gasthof der drei Mohren zu Augsburg löste sich der deutsche Bundestag auf. Im Febr. 1867 trat nun der erste norddeutsche Reichstag zusammen und genehmigte das Geschehene; ein weiteres Zollparlament berief auch 1868 Vertreter der Südstaaten zum Berathen gemeinsamer Angelegenheiten nach Berlin. Sehr sauer sah zu dem Allem Napoleon, der in großer Eile sein Heer umschuf und mit neuen Hinterladern bewaffnete. Den Franzosen schien es unerträglich, daß Preußen die Obstreicher so viel schneller besiegt hatte, als es ihnen vor 7 Jahren gelungen war. Daher hörte man schon den Ruf: Reiche für Sadowa! Bismarck suchte indeß nach Kräften den Frieden zu verlängern und gab französischen Forderungen wegen Räumung Luxemburgs nach. Vorerst bewährten sich 1867 die neuen französischen Gewehre bei Mentana, indem sie an den Ga-ribaldinern, die geschwind Rom erobern wollten, Wunder thaten und dem Papste seine Hauptstadt vorerst sicher stellten. Noch mehr als Napoleon mißbilligte Pius Ix.

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 256

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
256 Neue Geschichte. dem erfahrenen Greisen Beanlieu. Bonaparte aber, erst 27 Jahre alt, wagte mit Selbstvertrauen den kühnen Kampf und schlug vom 12. April 1796 an die Feinde Tag für Tag so entschieden, daß diesen keine Zeit zur Besinnung blieb. Schnell zwang er Savoyen zum Frieden. Am 10. Mai stand er vvrlodi, wo hinter der steinernen Brücke die Oesterreicher 30 Kanonen aufgepflanzt hatten. Bonaparte stellte ihnen eben so viele entgegen und ließ die Brücke erstürmen. Nnn schloß der Herzog von Modena einen Waffenstillstand; auch der Papst und Neapel mußten sich unterwerfen und ungeheure Kriegskontri-butiouen zahlen. Selbst das von Wurmser hartnäckig vertheidigte Mantua mußte nach heißen Kämpfen kapituliren. Der kühne Mann rückte immer vor, brauchte kein Geld, sondern schickte wiederholt große Summen nach Paris. Schon stürzt er die Republik Venedig und treibt bis 20 Meilen vor Wien mit stürmischer Hitze die Oestreichs vor sich her. Nun kani's schnell zu einem Waffenstillstand (7. Apr. 1797), während dessen Bonaparte die Eroberung Italiens vollendete und Republiken errichtete (die lign-rische in Genua und die cisalpinische in Oberitalien). Im Frieden zu Campo Form io gab Oesterreich Belgien und Italien auf (17. Okt.); insgeheim wurde auch das linke Rheinufer abgetreten. Das deutsche Reich sollte noch weiter mit Frankreich in Rastatt unterhandeln. 3. Napoleons Steigen. § 99. Napoleon begab sich zuerst nach Paris, wo sich alles um den Wundermann drängte und Fest auf Fest gefeiert wurde. Indessen fürchteten und haßten ihn schon die Jakobiner und Direktoren; und für ihn war, wie er sagte, die Birne noch nicht reif. So war's am besten für ihn und hatte man es auch am liebsten, daß er sich wieder auswärts beschäftigte. Die Seeherrschaft der Engländer'zu stürzen, schlug er eine Expedition nach Aegypten vor, von wo aus er das Mittelmeer zu einem französischen See machen und den Weg nach Ostindien

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 259

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 259 zurück, schlug sie vollständig bei Hohenlinden und streifte bis 20 Stunden vor Wien. Napoleon zog über den Bernhardt, ein unerhörtes Wagniß, und entschied durch die Hauptschlacht bei Mareugo das Schicksal Oberitaliens. So kam's wieder zum Friedeu mit Oesterreich zu Lüneville (9. Febr. 1801); das linke Rheinufer blieb den Franzosen. Die andern Staaten alle machten gleichfalls Frieden; und selbst England bequemte sich dazu (1802), ohne für seine ungeheuren Anstrengungen etwas zu gewinnen. 4 Napoleon Kaiser. § 100. Napoleon wurde zu immer größeren Anma^ ßnngen fortgerissen; mit grenzenloser Frechheit schaltete er über Länder und Völker. So namentlich in Italien. Toskana verwandelte er in das Königreich Etrurien; Parma zog er ganz an sich; Piemont vereinigteer mit Frankreich; Luc ca, die ligur ische und cisalpinische Republik mußten sich neue Verfassungen gefallen lassen. Die letztere mußte ihn zu ihrem Präsidenten erwählen, worauf er sie itatienische Republik nannte. Die Schweiz sowohl als die batavische Republik machte er ganz von sich abhängig. Mit dem deutscheu Reiche that er ohue-hiu was er wollte. Er hatte eine so große Freude au dessen ungefüger Verfassung, daß er äußerte, wenn Frankreich nicht schon einen so netten Nachbar hätte, müßte man ihn erfinden. Und doch half er selber dazu, das morsche alte Gebäude abzubrechen. Um die Erbsürsten, die durch die Abtretung des linken Rheinufers verloren hatten, zu entschädigen, hob er alle geistlichen Herrschaften, 85 an der Zahl, bis auf 2, und alle Reichsstädte, deren es 52 waren, bis auf 6 auf, während größere Fürsten wie Bayern, Württemberg, Baden, Entschädigungen erhielten, die weit über ihren Verlust giengen. Einen solchen Gebieter hatte Europa noch nie bekommen! Sein Ehrgeiz ruhte nicht, bis er auch im Vaterlande zur höchsten Stufe sich erhoben hatte. Dort hatte er

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 261

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 261 Haupt mit den Worten: „Gott gibt sie mir, wehe dem, der sie antastet!" Seinen Stiefsohn Eugen machte er dann zum Vicekönig Italiens. Indessen hatte England 1803 den Seekrieg wieder erneuert und die dritte Koalition eingeleitet, zu welcher sich Oesterreich, Rnßlaud und Schweden leicht verstanden; Preußen beharrte bei seiner 1795 angenommenen Neutralitätsstellung. Oesterreich stellte drei Armeen aus; auch die Russen kamen mit großen Heeresmassen, die jedoch langsam nachrückten. Napoleon eilte an die Donau. General M a ck, der das deutsche Heer befehligte, ließ sich bei Ulm so überlisten, daß er nmzwingelt wurde und mit 23,000 Mann die Waffen streckte. Napoleon erreichte Wien, fetzte über die Donau, und da fiel die erste D rei-kaisersch lacht (die drei Kaiser waren anwesend) bei Austerlitz vor (2. Dec. 1805), in welcher auf beibett Seiten 30,000 Menschen fielen. Napoleon siegte; aber die Lage der Verbünbeten war nicht verzweiflnugsvoll. Doch Kaiser Franz hatte beit Muth verloren und so erfolgte der Friebe zu Preßburg (26. Dec.), in welchem Oesterreich abermals 1000 Q.m. mit fast 3 Mill. Einwohnern einbüßte. Dagegen erhielten Bayern und Württemberg die Königswürbe. Zur See aber gewarnten die Englünber bett glorreichen Sieg bei Trafalgar, ba die [ranzösisch-fpanische Flotte mit 35 Linienschiffen so voll-stänbig geschlagen^wnrbe, daß nur 10 Schiffe entrannen und Frankreichs Seemacht für ein Jahrzehent vernichtet blieb. Der Sieger Nelson aber sanb seinen Tod babei (21. Oct. 1805). Napoleon fuhr jetzt immer herrischer breitt und setzte Fürsten ein und ab, wie es ihm beliebte. Namentlich bedachte er seine Brüber mit Kronen; Joseph erhielt Neapel, Ludwig Hoflanb; verdiente Generale giengen auch nicht leer aus. Jeder Solbat sonnte hoffen, in seinem Tornister einen Marschallstab, ja eine Krone zu sinbett. Ihm selbst gab der schmeichelnbe Senat bett Beinamen des Großen; als solcher loste er fast fpielenb das alte
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